Eine wichtige Strategie: vorbeugender Verbraucherschutz
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Seit Jahrzehnten zieht sich die Strategie des vorbeugenden Verbraucherschutzes wie ein roter Faden durch die Arbeit des arznei-telegramm®: Sobald Risikohinweise zu Arzneimitteln die Umsatzerwartungen beeinträchtigen können, geraten Pharmaanbieter in einen Zielkonflikt zwischen kaufmännischem Interesse und vorbeugenden Verbraucherschutz. Da die Gesundheit der Patientinnen und Patienten höher zu bewerten ist als die Vermarktungsinteressen der Firma, sind im Zweifelsfall zügig Maßnahmen zur Risikoabwehr vorzunehmen. Allzu oft ignorieren Pharmaanbieter jedoch, dass sie – wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) betont – eigenverantwortlich Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten einleiten müssen, auch bevor die Maßnahmen behördlich angeordnet werden (vgl. a-t 2012; 43: 34-5, 2022; 53: 62).

Cholesterinsenkung: Was gibt es Neues?

Das Thema LDL-Senkung (the lower, the better) kocht auch weiterhin immer wieder hoch. Nun wird in einer Online-CME-Fortbildung von der MedLearning AG1 auffällig der Wirkstoff „Inclisiran“ angesprochen, und es wird stark propagiert, dass „the lower, the better“ die sinnvollste Intervention ist. Was hat sich verändert? Oder gibt es keinen großen Umbruch?

N.N. (Name etc. in a-t 12/2025 genannt)

1BECK, A.: CME-Fortbildung, ohne Datum; https://a-tur...

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Evolocumab (REPATHA) ohne vorherigen Herzinfarkt oder Schlaganfall?

Nach Präsentation auf dem US-amerikanischen Kardiologenkongress wird aktuell die doppelblinde randomisierte VESALIUS-CV-Studie publiziert, die bei 12.257 Personen (43% Frauen) im mittleren Alter von 66 Jahren ohne Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte zweiwöchentliche Subkutaninjektionen von 140 mg Evolocumab (REPATHA; a-t 2015; 46: 109-10, 2017; 48: 34-6, a-t 2025; 56: 98 mit Placebo vergleicht.1 Die Teilnehmer müssen atherosklerotische Erkrankungen...

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Fischöl: Kardiovaskulärer Nutzen bei Dialysepatienten?

Herzkreislauferkrankungen sind mit etwa 40% bis 50% die häufigste Todesursache von Hämodialysepatienten. Für Arzneimittel, die die kardiovaskuläre Sterblichkeit bei anderen Patienten senken, ist in dieser schwerkranken und schwer therapierbaren Gruppe kein vergleichbarer Nutzen belegt.1,2 So haben z.B. Statine in randomisierten Studien die Mortalität aufgrund von Herzkreislauferkrankungen bei Dialysepatienten nicht reduziert (a-t 2006; 37: 65-7).3

Vor diesem H...

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Zum Nutzen von Oseltamivir

Ist Ihre zurückhaltende Bewertung von Oseltamivir (TAMIFLU, Generikum) noch up to date? Das Medikament wird von virologischer Seite auf Fortbildungen aktuell wieder sehr propagiert, die möglichen Nebenwirkungen zum Teil nicht mal mehr erwähnt. Wie ist die aktuelle Datenlage zur Wirksamkeit und das Nebenwirkungspotenzial (insbesondere neuropsychiatrisch) von Oseltamivir?

N.N. (Name und Anschrift der Redaktion bekannt)
Interessenkonflikt: keiner

Die Neuraminidasehemmer Osel...



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Mit dem Varizella-zoster-Totimpfstoff SHINGRIX gegen Demenz impfen?

Reduziert SHINGRIX das Risiko für eine dementielle Erkrankung? Hinweise dafür ergeben sich aus mehreren Studien. Jetzt wurde der Zusammenhang auch noch geadelt durch Eckart von HIRSCHHAUSEN. Wie sind die Daten einzuschätzen?

N.N. (Name etc. in a-t 12/2025 genannt)

In der Sendung „Kann ich Demenz aufhalten?“ des WDR spricht Eckart von HIRSCHHAUSEN unter anderem davon, dass nach neuesten Studien eine „Impfung gegen Gürtelrose, sprich das Herpes-zoster...


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Milliardeneinsparungen durch Biosimilars?

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hält Einsparungen von bis zu 2,3 Milliarden (Mrd.) Euro bei Austausch von Biologika durch gleichartige Biosimilars (Nachfolgeprodukte von biologischen Arzneimitteln; a-t 2015; 46: 53-7) für möglich. Bei konservativem Ansatz – Abschlag von 30% auf den Preis des Originals sowie Umstellungsquote von 60% – errechnet das Institut auf Basis der Nettokosten des Jahres 2024 Einsparungen von knapp 700 Millionen (Mio.) ...

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SUVs - für Fußgänger besonders gefährlich

Die Insassen von so genannten Sport Utility Vehicles (SUV) sind im Falle eines Unfalls relativ gut geschützt. Die großen und schweren PKWs gefährden hingegen Fußgänger und Fahrradfahrer stärker als konventionelle Autos. Nach einer Metaanalyse von 24 Real-World-Studien haben Erwachsene, die von einem PKW angefahren werden, bei Kollision mit einem SUV ein 44% höheres relatives Risiko zu sterben als bei einem konventionellen PKW (gepoolte Odds Ratio 1,44...

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Nochmals: Valproat bei Männern und kindliche Entwicklungsstörungen

Im Januar 2024 empfahl der europäische Pharmakovigilanzausschuss PRAC risikomindernde Maßnahmen für Männer, die das Antiepileptikum Valproat (ERGENYL, Generika) einnehmen, unter anderem zuverlässige Verhütung während der Anwendung und für mindestens drei Monate danach. Hintergrund war eine vom PRAC geforderte, damals nicht publizierte retrospektive Auswertung, nach der für Kinder ein um 50% erhöhtes Risiko neurologischer Entwicklungsstör...

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Vorsicht: Übermäßige Jodzufuhr durch Verzehr von Algenprodukten
Frei

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gilt hierzulande für Erwachsene als tolerierbare chronische Aufnahme von Jod die Höchstmenge von 500 µg pro Tag.1 Zwar ist Deutschland ein Jodmangelgebiet, jedoch kann auch eine übermäßige Zufuhr zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen. Insbesondere Personen, die in der Vergangenheit einen Jodmangel hatten und (unerkannte) funktionelle Autonomien der Schilddrüse aufweisen, kön...

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LDL-Anstieg unter Evolocumab

Bei einer 39-jährigen Frau mit Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck wird die Behandlung einer familiären Dyslipidämie mit einem Statin und Ezetimib (EZETROL, Generika; a-t 2002; 33: 110-1 u.a.) wegen erhöhter Transaminasen gestoppt. Stattdessen erhält sie den PCSK9-Hemmer Evolocumab (REPATHA; a-t 2015; 46: 109-10 u.a.). Die Cholesterin- bzw. LDL-Werte gehen darunter zurück. Etwa einen Monat später erleidet die Patientin einen Angina-pectoris-Anfall. Die Koronara...

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Gestagenspirale ▼JAYDESS: Erneut mehr Extrauteringraviditäten

2023 haben wir über zwei große skandinavische Beobachtungsstudien berichtet, in denen unter dem Levonorgestrel-haltigen Intrauterinpessar (IUP) mit dem geringsten Hormondepot (13,5 mg) und der niedrigsten täglichen Freisetzungsrate (JAYDESS; im ersten Jahr durchschnittlich 8 µg/Tag) häufiger ektopische Schwangerschaften ermittelt wurden als unter höher dosierten Levonorgestrel-Spiralen (a-t 2023; 54: 40). Eine von der französischen Arzneim...

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Clopidogrel statt ASS zur Sekundärprophylaxe bei KHK? – Nicht immer!

Bei Patienten mit chronischer koronarer Herzkrankheit (KHK) wie stabiler Angina pectoris sowie zwölf und mehr Monate nach akutem Koronarsyndrom oder Koronarintervention gelten täglich 75 mg bis 100 mg Azetylsalizylsäure (ASS; ASPIRIN N, Generika) laut Leitlinien als Mittel der Wahl zur Sekundärprophylaxe.1,2 Täglich 75 mg Clopidogrel (PLAVIX, Generika) werden mehr1 oder weniger2 deutlich als effektive und sichere Alternative empfohlen. Als Datenbas...

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Me-Too: ▼Tegomilfumarat (RIULVY) bei Multipler Sklerose

Seit September 2025 ist mit Tegomilfumarat (RIULVY) ein weiteres perorales Fumarat für Patienten ab 13 Jahren mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) verfügbar.1 Wie bei den bereits erhältlichen Präparaten Dimethylfumarat (TECFIDERA, Generika, a-t 2014; 45: 28-9 u.a.) und Diroximelfumarat (VUMERITY, a-t 2022; 53: 17-9, nur für Erwachsene zugelassen) handelt es sich um ein Prodrug des aktiven Hauptmetaboliten Monomethylfumarat.2

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