NEUE ERKENNTNISSE ZUR PLATO-STUDIE MIT TICAGRELOR (BRILIQUE)? (Langversion)
Ende 2024 berichtet das Deutsche Ärzteblatt1 über eine „Recherche“ im British Medical Journal (BMJ),2 die „nach der Analyse primärer PLATO-Studienunterlagen und unveröffentlichter Daten“ neue Fragen bezüglich der Zulassungsstudie3 für Ticagrelor (BRILIQUE) beim akuten Koronarsyndrom aufgeworfen haben soll. Der Beitrag lässt natürlich aufhorchen: Schon seit ihrer Publikation 2009 wird über die Ergebnisse der PLATO-Studie diskutiert, auch weil die Kombination von Azetylsalizylsäure (ASS; ASPIRIN N, Generika) mit Ticagrelor statt Clopidogrel (PLAVIX, Generika) einen Endpunkt aus kardiovaskulären Todesfällen, Herzinfarkten und Schlaganfällen zwar in der Gesamtgruppe der 18.624 Teilnehmenden signifikant reduziert (9,8% versus 11,7%), bei den 1.413 Teilnehmenden aus den USA jedoch eine deutlich gegenläufige Tendenz (12,6% vs. 10,1%) auffällt.4 Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA sah damals die Ursache schließlich darin, dass in den USA die ASS-Dosierungen höher und Unterschiede bei den Charakteristika und der globalen Versorgung der Patienten erkennbar sind (a-t 2011; 42: 1-3). Nach ersten Ablehnungen wurde Ticagrelor im Juli 2011 auch in den USA zugelassen, auch weil es im Gesamtkollektiv die Mortalität nach einem Jahr um 1,4% gegenüber Clopidogrel reduziert.5
Seither reißt die Diskussion um die Validität der PLATO-Ergebnisse nicht ab.
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© 2025 arznei-telegramm, publiziert am 21. Februar 2025
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