Therapiekritik a-t 1/2024; 55: 3-4

NASALES ESKETAMIN (SPRAVATO) VERSUS QUETIAPIN BEI DEPRESSION

2021 sahen wir für nasales Esketamin (SPRAVATO) wegen unzureichender Wirksamkeitsdaten sowie zahlreicher Risikosignale keinen Stellenwert außerhalb klinischer Studien. Das Spray ist in Kombination mit einem selektiven Serotonin- oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI bzw. SNRI) zur Behandlung Erwachsener mit therapieresistenter Depression zugelassen, die in der aktuellen mittelgradigen bis schweren Episode auf mindestens zwei unterschiedliche Therapien mit Antidepressiva nicht angesprochen haben (a-t 2021; 52: 66-7). Wegen des Missbrauchspotenzials darf Esketamin-Nasenspray nur unter Aufsicht angewendet werden, wegen möglicher neuropsychiatrischer Störwirkungen und erhöhten Blutdrucks nur mit Nachbeobachtung in einem geeigneten medizinischen Umfeld.1 Die nationale Versorgungsleitlinie listet es in der Indikation mit offenem Empfehlungsgrad („kann verwendet werden“).2

Mittlerweile liegt mit der offenen randomisierten multizentrischen ESCAPE-TRD-Studie der erste Direktvergleich von Esketamin mit einem bei therapieresistenter Depression ebenfalls zugelassenen Mittel vor, dem „atypischen“ Neuroleptikum Quetiapin (als Retard, SEROQUEL PROLONG, Generika).3  mehr 

© 2024 arznei-telegramm, publiziert am 19. Januar 2024

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