Kälbermilzextrakt SOLCOSPLEN überflüssig wie ein Kropf: Von den zahlreichen Indikationen wie
Fettstoffwechselstörungen, Arteriosklerose, Osteoporose und Fertilitätsstörungen hält der pharmazeutische Anbieter des Organextraktes
SOLCOSPLEN seit 1990 nur noch das Anwendungsgebiet klimakterische Beschwerden aufrecht. "Trotzdem sind mit diesem Präparat wohl kaum mehr als
Plazeboeffekte zu erwarten". "Die Verordnungskosten liegen etwa dreimal so hoch wie bei den meisten wirksamen Östrogenpräparaten
...". Die Zahl der Verordnungen stieg für SOLCOSPLEN 1990 mit + 32% besonders stark an. Das Präparat entspricht nach einer Entscheidung des
Bayerischen Sozialgerichtes nicht den Arzneimittelrichtlinien (vgl. a-t 9 [1990], 81) und "ist damit nicht zu Lasten
der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnungsfähig" (Arzneiverordnungs-Report '91, Fischer, Stuttgart 1991, Seite 225).
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