NAPROXEN NEUER STANDARD
(a-t 2007; 38: 1-3): ÖKONOMISCHE FOLGEN |
...Die ökonomischen Folgen dieses in a-t 2007; 38: 1-3 empfohlenen "Neuen Standards"
für das Gesundheitswesen, aber auch für das Budget des Verordners, werden - ganz gegen den bisherigen Usus des a-t - weder mitgeteilt noch wird dazu
Stellung genommen.
Dr. med. W. SOMMER (Facharzt für Innere Medizin)
D-14052 Berlin
Interessenkonflikt: keiner
Wird von Diclofenac auf Naproxen umgestellt, steigen die Kosten der Therapie mit einem nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSAR) bei Verordnung der
preisgünstigsten Generika auf mehr als das Doppelte. Für die Einnahme der maximalen Tagesdosierungen fallen pro Patient und Monat Mehrkosten von
11,76 € an (21,32 € für NAPROXEN AL statt 9,56 €für DICLOFENAC SANDOZ, s. Tabelle). Angesichts der Bedenken gegenüber
Diclofenac (a-t 2007; 38: 1-3) lassen sich diese Mehrkosten unseres Erachtens vertreten. Sollte Naproxen in Zukunft
häufiger verordnet werden, dürfte jedoch mit mehr Anbietern und einer Kostenentwicklung nach unten zu rechnen sein. Derzeit (2005) steht mit 60% der
NSAR-Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen Diclofenac an erster Stelle, gefolgt von Ibuprofen (28%). Naproxen macht nur etwa 1% der NSAR-
Verordnungen aus. Einsparungen sind vor allem durch Verzicht auf Cox-2-Hemmer möglich: Celecoxib (CELEBREX) und Etoricoxib (ARCOXIA) kosten
monatlich 78,28 € bzw. 45,77 €, also das Zwei- bzw. Dreieinhalbfache von Naproxen. Sie wurden 2005 zusammen mehr als viermal so häufig
verordnet wie Naproxen.1
| | 1 | BÖGER, R.H., SCHMIDT, G.: in:
SCHWABE, U., PAFFRATH, D. (Hrsg.): "Arzneiverordnungs-Report 2006", Springer, Heidelberg 2007, Seite 457-76 |
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