TÖDLICHES RISIKO: RIVASTIGMIN (EXELON) IMMER EINSCHLEICHEND DOSIEREN |
Die Einnahme des ALZHEIMER-Mittels Rivastigmin (EXELON) geht häufig mit belastenden Nebenwirkungen einher (z.B. Erbrechen bei jedem
Vierten). Vorsichtshalber muss der Cholinesterasehemmer daher einschleichend aufdosiert werden. Dies gilt auch, wenn die Einnahme nach Unterbrechung erneut
begonnen wird. Auf Veranlassung der FDA macht jetzt in den USA der Hersteller Novartis darauf in einem "Dear Doctor Letter" aufmerksam.1,2
Der Grund: Bei einem Patienten, der nach achtwöchigem Stopp eine Einzeldosis von 4,5 mg einnimmt, kommt es zur Ruptur der Speiseröhre infolge von
Erbrechen. Die Wiedereinnahme von Rivastigmin nach mehrtägigem Absetzen soll daher grundsätzlich mit der geringsten Tagesdosis (zweimal 1,5 mg)
beginnen.
Auch in der EU ist eine entsprechende Änderung der Produktinformation zu Rivastigmin vorgesehen.3 Die EU bürokratisiert jedoch die
Arzneimittelüberwachung und blockiert die zügige Information der verordnenden Ärzte. Ein Rote-Hand-Brief ist nicht in Sicht.
Insgesamt erachten wir die Nutzen-Schaden-Abwägung für Rivastigmin als negativ (s. auch S. 35): "Bei dieser
Datenlage erscheint uns die Anwendung weder sinnvoll noch hinsichtlich der Störwirkungen vertretbar", kommentierten wir vor einem Jahr (a-t 2000; 31: 4, 13).
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