pfizer stoppt vertrieb des gyrasehemmers trovafloxacin (trovan)
| |
PFIZER STOPPT VERTRIEB DES GYRASEHEMMERS TROVAFLOXACIN (TROVAN)
|
|
Wegen lebensbedrohlicher Leberschäden plädierten
wir im arznei-telegramm 6 (1999), 66 für die
Marktrücknahme des Gyrasehemmers Trovafloxacin
(TROVAN), zumal keine Vorteile gegenüber
Standardantibiotika beziehungsweise anderen
Gyrasehemmern wie Ciprofloxacin (CIPROBAY)
existieren.
Das durch Trovafloxacin ausgelöste Leberversagen
lässt sich nicht vorhersehen. Es kann bereits am
zweiten Tag der Einnahme einsetzen, aber auch nach
längerer Anwendung. Durch Prüfung der
Leberfunktion lässt sich das Risiko daher nicht
abschätzen. Einnahme über mehr als zwei Wochen
sowie Reexposition scheinen ein besonderes Risiko
des akuten Leberversagens nach sich zu ziehen.
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA
stuft Trovafloxacin vorläufig als Mittel der
letzten Wahl ein für bedrohliche Infektionen,
deren Behandlung im Krankenhaus begonnen wird.
Damit dürfte Trovafloxacin dort praktisch nicht
mehr verwendet werden.
Die europäische Zulassungsbehörde hat jetzt die
Suspendierung der Lizenz empfohlen. Pfizer stoppt
soeben den Vertrieb von TROVAN und TROVAN i.v. Wir
rechnen in der nächsten Woche mit Rücknahme der
Handelsware und Information der Fachkreise per
Rote-Hand-Brief.
|
| |
© Redaktion arznei-telegramm
blitz-a-t 11. Juni 1999
|