Netzwerk aktuell a-t 1998; Nr. 11: 105

Hautblutungen unter Citalopram (CIPRAMIL): Gegen Depression nimmt eine 26-jährige Frau täglich eine Tablette Citalopram (CIPRAMIL 20 mg) ein. Nach drei Monaten bemerkt sie innerhalb weniger Tage zunehmende Hauteinblutungen am gesamten Körper. Thrombozytenzahl und Gerinnungsparameter sind unauffällig. Der behandelnde Arzt setzt den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) ab. Innerhalb einer Woche verschwinden die Hämatome. Als einzige Begleitmedikation verwendet die Patientin eine Kortikoidsalbe gegen Neurodermitis (NETZWERK-Bericht 9697). Blutungen unter SSRI sind als Klasseneffekt anzusehen (a-t 10 [1998], 94). Unseres Wissens liegen bisher keine Literaturberichte zu Citalopram und Blutungen vor. Der Hersteller kennt jedoch weltweit knapp 20 Verdachtsmeldungen. Promonta Lundbeck sieht aber im Gegensatz zu Vertreibern anderer SSRI keine Veranlassung, die Störwirkung in die Produktinformationen aufzunehmen (Promonta Lundbeck: Schreiben vom 18. Sept. 1998) - unseres Erachtens ein Verstoß gegen die Vorgaben des Arzneimittelgesetzes. Korrigierende Maßnahmen der Überwachungsbehörde sind nicht in Sicht, - Red.


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