Anhaltender Verlust des Geruchssinns nach Clarithromycin (KLACID u.a.): Beeinträchtigung des Hörvermögens und des
Geschmacks sind bekannte Störwirkungen des Makrolidantibiotikums Clarithromycin (KLACID u.a.). Offenbar kann das Mittel auch den Geruchssinn
schädigen: Eine Frau, die Clarithromycin wegen Stimmbandentzündung einnimmt, riecht anschließend nichts mehr. Auch zwei Jahre später
hält die Anosmie an. Ein Olfactoriusmeningeom wird kernspintomographisch ausgeschlossen (NETZWERK-Bericht 9205). Nach einwöchigem Gebrauch
kann ein 78-jähriger Mann nur noch süß und sauer schmecken. Der begleitende subtotale Geruchsverlust dauert zum Berichtszeitpunkt zwei Monate
später an (8016). Ein HNO-Arzt aus Bayern beschreibt Anosmie bei einer 53-jährigen mit akutem Atemwegsinfekt, die sich nach drei Wochen noch nicht
zurückgebildet hat (7330). Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) kennt 20 Meldungen über Geschmacksstörungen in
Verbindung mit Clarithromycin. Dreimal versagt das Geruchsempfinden (Schreiben vom 18. Nov. 1997). Amerikanische Produktinformationen geben
Geschmacksstörungen mit einer Häufigkeit von 3% an. Der Geruchssinn geht meist in Verbindung mit verändertem Geschmack verloren (KASTRUP,
E. K. [Hrsg.]: "Facts and Comparisons", St. Louis [USA 1996], Seite 342k). Inzwischen führt auch die KLACID-Fachinformation (Stand 4/97)
Beeinträchtigung des Geruchs sowie - angeblich ebenfalls sehr selten - des Geschmacks auf, -Red.
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