ZUR KARDIOVASKULÄREN STERBLICHKEIT UNTER METFORMIN (GLUCOPHAGE U.A.) |
Anlässlich unseres Berichts über die Sterblichkeit unter Metformin (GLUCOPHAGE u.a.; a-t 7 [1996],
72; 8 [1996], 81) greifen die zitierten Autoren die Kontroverse zu den Risiken des Biguanids auf:*
... Dr. INNERFIELD vergaß zu erwähnen, dass in der offenen Nachfolgestudie bei unzureichender Blutzuckerkontrolle nach
einmonatiger Behandlung mit Höchstdosis Metformin (GLUCOPHAGE u.a.) zusätzlich Glibenclamid (EUGLUCON u.a.) eingenommen wurde. Von den 602
in die offene Untersuchung aufgenommenen Patienten erhielten 87% über die gesamten zwei Jahre bis auf einen Monat zusätzlich
Glibenclamid...
Nur einer von den fünf aus kardiovaskulärer Ursache verstorbenen Patienten war ursprünglich der Gruppe mit Metforminmonotherapie zugeteilt
worden; die anderen vier entstammten der Metformin-plus-Glibenclamid-Gruppe. Dr. INNERFIELD unterschlägt außerdem, dass alle fünf zuvor
durchschnittlich zehn Jahre lang Sulfonylharnstoffe eingenommen hatten ...
Prof. R. A. DEFRONZO, M. D.
(Chief of Diabetes Division and Deputy Director, Texas Diabetes Institute)
San Antonio, Texas (USA)
... Die einzigen Daten, die wir zur Sicherheit von Metformin haben, zeigen auf Intention-to-treat-Basis, dass es sieben Todesfälle unter den
ursprünglich zu einer Metformin-Therapie randomisierten Patienten und keine Todes-
fälle unter den ursprünglich zur Kontrollbehandlung randomisierten Patienten gab...
Dr. DEFRONZO ... hat sicher Recht mit seiner Anmerkung, dass zum Zeitpunkt des Todes sechs der sieben Patienten mit einer Kombination aus Sulfonylharnstoff
plus Biguanid behandelt wurden. Es ist daher wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass in der UGDP (University Group Diabetes Program, -Red.)-Studie
Sulfonylharnstoffe und Biguanide beide unabhängig voneinander als Monotherapie die kardiovaskuläre Mortalität steigerten ...
R. J. INNERFIELD, M.D.
(The Dorothy Bullock Memorial National Diabetes Center)
Olney (USA)
* Kopien der vollständigen Briefe können bei der Redaktion angefordert werden.
|
© 1997 arznei-telegramm |