USA Behörde nimmt Stellung zur Suchterzeugung durch Nikotin: Was viele Raucher schon lange ahnen oder wissen, ist jetzt
amtlich: Nikotin gilt in den USA offiziell als suchterzeugende Substanz. Die amerikanische Zigarettenindustrie kennt die krebserzeugende Wirkung des Tabaks bei
Ratten bereits seit den 60er Jahren und betrachtet Nikotin als Suchtmittel (ROBERTS, J.: Brit. Med. J. 311 [1995], 211). Vertrauliche Unterlagen legen nahe,
daß den Firmen auch die Gefahren des Passivrauchens bekannt waren. Der euphorisierend und anxiolytisch wirkende "Synapsenöler" Nikotin
(a-t 8 [1986], 69) aktiviert unter anderem die Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin und fördert Streßbereitschaft und Antrieb. Die Zahl der
Nikotinrezeptoren des Gehirns nimmt zu Gewöhnung (und Dosissteigerung) folgen. Nikotin wird bei ALZHEIMER-Kranken erprobt. Durch die
Einordnung als suchterzeugende Substanz kann Nikotin der Aufsicht der Arzneimittelbehörde (FDA) unterstellt werden. Um die Zahl jugendlicher Raucher zu
senken, sollen Verkauf nikotinhaltiger Produkte an unter 18jährige unter Strafe gestellt werden und US-Firmen 150 Millionen Dollar für eine Kampagne
zahlen, um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten. Es ist vorgesehen, Zigarettenautomaten, Werbung bei Sportereignissen und auf tabakfremden Produkten wie
T-Shirts zu verbieten. Die Zigarettenindustrie hat rechtliche Schritte eingeleitet (RUTTER, T. L.: Brit. Med. J. 311 [1995], 470/ati d).
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