Tödlicher Herzinfarkt nach Sumatriptan (IMIGRAN): "Man kann gar nicht eindringlich genug darauf hinweisen, daß Sumatriptan
bei den ersten Zeichen kardialer Effekte abgesetzt werden soll", kommentiert ein norddeutscher Kollege einen Todesfall in Verbindung mit dem
Migränemittel IMIGRAN (NETZWERK-Bericht 7618): Ein 57jähriger mit langjähriger Migräne klagt eine halbe Stunde nach Einnahme einer
Tablette Sumatriptan über etwa eine Stunde anhaltende Brustschmerzen. Nach erneuter Einnahme am nächsten Abend wacht er nachts mit in den linken
Arm ausstrahlender Angina pectoris auf. Die Notärztin findet den Patienten bewußtlos ohne meßbaren Blutdruck. Es besteht Verdacht auf
ausgedehnten Hinterwandinfarkt. Der Patient verstirbt auf dem Weg ins Krankenhaus an Kammerflimmern. Nach Bekanntwerden des Todesfalls schränkt
Glaxo in einem Rote-Hand-Brief die Anwendung von Sumatriptan weiter ein (vgl. a-t 10 [1994], 100): Bei unklaren
Brustsymptomen unter der Therapie ist eine kardiovaskuläre Erkrankung klar auszuschließen, bevor Sumatriptan erneut verwendet wird. (Schreiben der
Glaxo GmbH vom 5. Okt. 1994). Solche Störwirkungen am Herzen sind häufig: 94 (8%) von 1.200 befragten Niederländern berichten über
Brustschmerzen unter Sumatriptan (OTTERVANGER, J. P. et al.: Eur. J. Clin. Pharmacol. 47 [1994], 305). Bestehende Herzerkrankungen sind auch
auszuschließen, wenn Risikofaktoren für eine koronare Herzerkrankung bestehen: Alter über 40 Jahre, Bluthochdruck, Hyperlipidämie,
Übergewicht und Diabetes mellitus, Rauchen, familiäre Belastung sowie langjähriger Gebrauch von Ergotamin (MIGREXA u.a.) bzw.
Dihydroergotamin (DIHYDERGOT u.a.) (Rote-Hand-Brief: Oktober 1994, Dear Doctor Letter: November 1994).
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