MIGRÄNEMITTEL SUMATRIPTAN (IMIGRAN) NICHT BEI ATYPISCHEN KOPFSCHMERZEN |
Glaxo warnt in den USA in einem "Dear Doctor Letter" vor Todesfällen in Verbindung mit dem Migränemittel Sumatriptan
(IMIGRAN). Eine 41jährige Frau, die sechs Tage an einseitigem Kopfschmerz litt, reagierte Minuten nach der Sumatriptananwendung mit Übelkeit,
Erbrechen, Druckgefühl in der Brust und Schwitzen. Blutdruckabfall nach einer halben Stunde und ventrikuläre Tachykardie/Kammerflimmern
führten zum Tod. "In anderen Fällen kam es Stunden nach der Arzneianwendung zum tödlichen Herzinfarkt" (s. auch a-t 8 [1993], 84; 3 [1994], 32).
Die Warnung lautet weiter: "Tod durch Schlaganfall, Hirnblutung und andere zerebrovaskuläre Ereignisse sind ebenfalls bei Patienten beschrieben, die
Sumatriptan anwenden. In vielen Fällen erscheint es möglich, daß primär zerebrovaskuläre Ereignisse zugrunde lagen und Sumatriptan in
der fälschlichen Annahme verwendet wurde, daß es sich um Symptome einer Migräne handelte, was in Wirklichkeit nicht zutraf. Es ist daher wichtig,
Patienten darauf hinzuweisen, daß sie kein Sumatriptan verwenden, wenn der Kopfschmerz als untypisch empfunden wird."1
Migräne mit Halbseitensymptomatik oder Augenmuskellähmungen gelten hierzulande seit einigen Monaten als Gegenanzeige für Sumatriptan
(IMIGRAN) (a-t 6 [1994], 49). Ein Rote-Hand-Brief soll auch in Deutschland auf die Folgen der Fehlanwendung bei
atypischen Kopfschmerzen hinweisen.
1 Scrip 1954/55 (1994), 25
|
© 1994
arznei-telegramm |