Die "sartanischen" Angioödeme: Mit steigender Verordnung auch der neueren Antihypertensiva aus der Sartanreihe bleiben
Berichte über angioneurotische Ödeme nicht auf Losartan (LORZAAR, vgl. a-t 11 [1995], 107, a-t 1 [1996], 16), den ersten Vertreter dieser Gruppe, beschränkt. Das QUINCKE-Ödem bei einer 61-
jährigen Rentnerin während mehrwöchiger Einnahme von Candesartan (ATACAND) äußert sich in massiver Rötung und Schwellung
des Gesichts. Die Augen lassen sich kaum öffnen. An den Unterarmen juckt die Haut, ist rot und hat Bläschen gebildet. Nach Absetzen bessert sich die
Symptomatik (NETZWERK-Bericht 9429). Nach mehrmonatiger Einnahme von Valsartan (DIOVAN) entwickelt ein 62-jähriger Mann ein Stunden anhaltendes
QUINCKE-Ödem (9321). Mehrere Veröffentlichungen beschreiben Angioödeme nach Losartan bei Patienten, die zuvor einen ACE-Hemmer nicht
vertragen haben (PYLYPCHUK, G. B.: Ann. Pharmacother. 32 [1998], 1060). Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen 19
Berichte über Angioödeme unter Angiotensin-II-Hemmern vor. Betroffen sind alle fünf erhältlichen Sartane. Die Zahl der Meldungen steige mit
dem Zeitraum, in dem das Mittel zugelassen sei (BfArM: Schreiben vom 1. Okt. 1998). Angiotensin-II-Hemmer gelten als Ersatz, wenn Patienten ACE-Hemmer nicht
vertragen. Bei Angioödem gleich welchen Ursprungs in der Vorgeschichte sind Sartane zu meiden (VAN RIJNSOEVER, E. W. et al.: Arch. Intern. Med. 158
[1998], 2063), - Red.
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