Gewichtszunahme unter Medikamenten: Eine 26jährige Frau verwendet wegen Heuschnupfen und Ekzemen das Antihistaminikum
Cetirizin (ZYRTEC). Darunter entwickelt sie Heißhunger und nimmt innerhalb von drei Jahren 10 kg zu (NETZWERK-Bericht 7164). Einem Apotheker fällt
eine 23jährige auf, die "trotz tendenziell geringer Nahrungsaufnahme" im ersten Jahr der Einnahme des Antihistaminikums Loratadin (LISINO) 8 kg
und im folgenden Jahr weitere 17 kg schwerer wird (5680). Bei einer 40jährigen Frau mit Heuschnupfen geht der gesteigerte Appetit unter der Behandlung mit
Terfenadin (TELDANE u.a.) mit zunehmender Aggressivität einher (2694). Appetitsteigerung wie -verlust unter Antihistaminika sind literaturbekannt
(Arzneimittelkursbuch '92/93, A.V.I. Berlin, Seite 1385). Wir vermissen entsprechende Hinweise in Produktinformationen, z.B. in der Roten Liste 1995. Ein Berliner
Kliniker berichtet über einen Gewichtszuwachs trotz Diät während vierwöchiger Gabe des Cholesterinsynthesehemmers Lovastatin
(MEVINACOR, 3382). Andere Meldungen betreffen die Levothyroxin-Jodid-Kombination JODTHYROX (Heißhunger, Zunahme um 6 kg; 5788), den ACE-
Hemmer Captopril (LOPIRIN; "kein Wasser, sondern Fettansatz im Hüftbereich"; 4427) und das Kalzium-Fluorid-Präparat TRIDIN (7040). Positiv
bewertet ein Internist die unerwartete Appetitsteigerung und Zunahme bzw. Stabilisierung des Gewichts unter dem Antiemetikum Ondansetron (ZOFRAN) bei zwei
Männern mit fortgeschrittener HIV-Infektion und anhaltender Anorexie, "einem frustrierenden Symptom, das oft aggressive Therapiekonzepte
erfordert" (8047, 8048).
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