Leberschäden durch Makrolid Roxithromycin (RULID): Ein Hamburger Allgemeinmediziner berichtet dem NETZWERK über eine
76jährige Rentnerin. Bei ihr führt die Behandlung einer Bronchitis mit dem Makrolid-Antibiotikum Roxithromycin (RULID) bereits nach zwei Tagen zu
exkretorischem Ikterus mit Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes und Farbveränderung von Stuhl und Urin (Bericht 6579). Hautausschlag,
Leberversagen und cholestatischer Ikterus bei einer übergewichtigen 80jährigen Diabetikerin mit wiederholten Pneumonien lassen den dringenden
Verdacht "auf Roxithromycin-bedingte toxische Hepatose" aufkommen. Die Frau nahm zwölf weitere Medikamente ein, darunter Allopurinol
(URIPURINOL u.a.) und Naftidrofuryl (NAFTILONG u.a.), die ebenfalls Leberschäden verursachen können (4751). Toxische Hepatitis mit
Hyperbilirubinämie, Transaminasenanstieg und Aszites machen bei einem weiteren Roxithromycin-Anwender einen Krankenhausaufenthalt erforderlich
(7411).
Das neuere Makrolid Roxithromycin (a-t 2 [1992], 18) kann wie Erythromycin (ERYCINUM u.a.) schon nach wenigen
Einnahmetagen Leberfunktionsstörungen und Gelbsucht verursachen, warnt das australische Arzneimittelnebenwirkungskomitee. Innerhalb von zweieinhalb
Jahren gingen dort 29 Berichte über Leberschäden in Verbindung mit Roxithromycin ein. Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit,
Gewichtsabnahme, Abdominalschmerzen, Fieber, Hautausschlag, Müdigkeit, Juckreiz und leichte Vergrößerung der Leber sowie Gelbsucht bei 12
Patienten folgten der 2- bis 17tägigen Einnahme mit einer Latenzzeit von 1 bis 29 Tagen. 13mal wird Roxithromycin als einziges Mittel verdächtigt,
Auslöser der Leberschädigung zu sein (Austral. Adv. Drug React. Bull. 14 [1995], 7/ati d).
|
© 1995 arznei-telegramm |