DER TÄGLICHE KALZIUMBEDARF NEUE EMPFEHLUNGEN AUS DEN USA |
99% des Körperkalziums sind in den Knochen gespeichert. Der tägliche Bedarf richtet sich weitgehend nach den Erfordernissen des
Skelettstoffwechsels. Ausreichende Zufuhr wirkt sich günstig auf die mit etwa 20 Jahren erreichte maximale Knochenmasse aus wie auch auf deren
altersbedingten Abbau mithin auf zwei Faktoren, die das Osteoporoserisiko und damit die Stabilität des Stützgerüstes entscheidend
beeinflussen. Nach Einschätzung einer Expertenrunde der US-amerikanischen National Institutes of Health nehmen die meisten Menschen zu wenig Kalzium
auf. Kinder und Jugendliche, Schwangere und Stillende, Frauen nach der Menopause sowie Frauen und Männer über 65 benötigen besonders viel
von dem Mineralstoff (siehe Tabelle).
Der Bedarf läßt sich leicht mit kalziumreichen Nahrungsmitteln wie Milchprodukten, Grüngemüse, Nüssen, einigen
Hülsenfrüchten u.a. decken.* Kalziumpräparate wie Kalziumkarbonat (CALCIUM SANDOZ u.a.) werden am besten absorbiert, wenn sie in
Einzeldosen bis 500 mg und zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Für Personen mit Magensäuremangel empfiehlt sich Kalziumzitrat (in
KALZAN u.a.), das pH-unabhängig aufgenommen wird.
1,25-Dihydroxyvitamin D fördert die aktive Kalziumabsorption im Dünn- und Dickdarm. Fehlt das unter Sonnenlichteinfluß gebildete D-Vitamin, sinkt
die Kalziumaufnahme. Zu hohe Dosierungen können überhöhte Blutkalziumspiegel und vermehrte Kalziumausscheidung im Harn nach sich
ziehen.
Bei Kalziumüberangebot besteht eine Schutzbarriere, die bei Zufuhr von mehr als 4 g pro Tag per os mengenabhängig entfällt. Die
Kalziumvergiftung geht mit Hyperkalzämie und Nierenschädigung einher. Die medikamentöse Substitution bis 1.500 mg pro Tag bleibt in klinischen
Studien ohne schädliche Folgen für die Nieren. Vorsicht ist geboten bei Nierensteinen in der Anamnese sowie bei immobilisierten Patienten. Diese haben
bei raschem Knochenabbau ein erhöhtes Hyperkalzämierisiko.
FAZIT: Die meisten Menschen nehmen mit der Nahrung zu wenig Kalzium auf. Defizite bestehen vor allem im Wachstums- und hohen Lebensalter sowie
während Schwangerschaft und Stillzeit. Zum Ausgleich eignet sich vor allem kalziumreiche Ernährung. Sie hilft, der Osteoporose vorzubeugen.
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Kalziumgehalt (mg/100 g): Milch 120, Joghurt 120, Quark 90, Emmentaler
1020, Gouda 820, Parmesan 1290, Grünkohl 210, Broccoli 105, Fenchel 109, Haselnuß 225, Mandel 250, weiße Bohnen 105, Sojabohnen 257, Linsen 75,
Weizenvollkornbrot 65, Schweinekotelett 11, Forelle 18, Kartoffeln 10
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NIH Consensus Conference: J. Am. Med. Ass. 272 (1994), 1942/ati d
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