Kurz und bündig a-t 1993; Nr.10: 99

Kein Magnesium (MAGNESIOCARD u.a.) per os nach Herzinfarkt: In mehreren Studien senkt Magnesium i.v. (MAGNESIOCARD u.a.) in der Akutphase des Herzinfarktes die Häufigkeit schwerer und tödlicher Herzrhythmusstörungen (vgl. a-t 10 [1992], 100). Die Langzeiteinnahme von Magnesiumtabletten im Anschluß daran bringt keinen weiteren Nutzen, möglicherweise schadet sie sogar. 468 Patienten mit überstandenem Herzinfarkt erhielten vom ersten Tag nach der Krankenhausentlassung an entweder täglich 15 mmol (365 mg) Magnesium per os oder Plazebo. Innerhalb eines Jahres blieb der erwartete positive Effekt auf erneute Infarkte, plötzlichen Tod und die Notwendigkeit von Bypass-Operationen aus. Die Häufigkeit dieser Ereignisse lag mit 34% in der Verumgruppe sogar um die Hälfte höher als unter Plazebo (22%), bei Einschluß der im Verlauf der Studie ausgeschiedenen Teilnehmer um ein Drittel. Die langfristige Sekundärprophylaxe mit Magnesiumtabletten nach überstandenem Herzinfarkt kann nicht empfohlen werden (GALLØE, A. M. et al.: Brit. Med. J. 307 [1993], 585).


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