TODESFÄLLE NACH IMPFUNG GEGEN GELBFIEBER |
Gelbfieberimpfstoff (STAMARIL u.a.) wird als "gut verträglich"1 bezeichnet. Ein bis zwei Wochen nach der Injektion ist jedoch
zu 10% mit Fieber oder Unwohlsein zu rechnen, bei 2% bis 5% mit Muskel- und Kopfschmerzen2 (grippeähnliches Syndrom). Jetzt werden aus Brasilien,
Australien und den USA sieben schwere Impffolgen beschrieben.3-5 Nach zwei bis fünf Tagen setzt Fieber ein. Der unspezifischen fieberhaften
Erkrankung folgt zum Teil ein Multiorgan-Syndrom mit Funktionsstörungen von Leber, Nieren, Lungen und ZNS. Der Symptomkomplex ähnelt der
natürlich erworbenen Gelbfieber-Erkrankung, wird aber auch als neues postvakzinales Syndrom interpretiert.4,6 Bei mehreren Impflingen finden sich
Impfstoff-verwandte Varianten des Gelbfieber-Virus in Körperflüssigkeiten und -geweben.3-5 Sechs der sieben Betroffenen sterben innerhalb von
8 bis 30 Tagen nach der Impfung an Versagen der Nieren und anderer Organe.
In Deutschland wurde 1999 eine tödlich verlaufende Gelbfieber-Erkrankung bei einem Nichtgeimpften bekannt, der die Elfenbeinküste bereist
hatte.1 Angesichts der Verbreitung von Gelbfieber mit jährlich 200.000 Erkrankungen und 30.000 Toten in Afrika und Südamerika erscheint die
Impfung nach wie vor erforderlich, sofern Endemiegebiete bereist werden. Derzeit wird in zahlreichen Ländern bei der Einreise eine Impfbescheinigung
entweder generell oder von Reisenden aus Endemiegebieten verlangt. Angesichts der jetzt beschriebenen schweren Impffolgen sollte bei den Einreisebestimmungen
die tatsächliche regionale Verbreitung des Gelbfiebers im Reiseziel berücksichtigt werden.
Die Todesfälle in Verbindung mit der Gelbfiebervakzine werfen Fragen auf. Der Herstellungsprozess wurde nicht verändert.7 Klärungsbedarf
besteht, ob die Lebendvakzine zuverlässig abgeschwächt wird, wie und wo sich die Impfviren nach der Impfung im Körper absiedeln und verbreiten
und welche Risikofaktoren die Unverträglichkeit der Impfung begünstigen.6
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