ETANERCEPT (ENBREL): VORSICHT BLUTSCHÄDEN |
Seit Juni 2000 ist Etanercept (ENBREL, a-t 2000; 31: 26-7) auch in Deutschland auf dem Markt. Der
Tumornekrosefaktor-Hemmstoff ist als Mittel der Reserve zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen, wenn andere Basistherapeutika einschließlich
Methotrexat (LANTAREL u.a.) versagt haben. Etanercept wirkt immunsuppressiv und kann schwere, zum Teil tödlich verlaufende Infektionen hervorrufen.
Hinweise auf bedrohliche Blutschäden veranlassten die europäische Arzneimittelbehörde EMEA Anfang Oktober zu einer Warnung: Seit
Markteinführung in den USA im November 1998 sind weltweit sieben Berichte über Panzytopenie und drei über aplastische Anämie bekannt
geworden (Häufigkeiten ohne Einberechnung einer Dunkelziffer weniger als 1:1.000 bzw. 1:10.000). Fünf Patienten verstarben daraufhin an einer Sepsis.
Die Schädigung trat innerhalb von zwei Wochen bis fünf Monaten nach Beginn der Behandlung auf.1
Fach- und Gebrauchsinformation von ENBREL weisen inzwischen auf die Komplikation hin. Besondere Vorsicht ist demnach bei Personen mit Schädigung des
Blutes in der Vorgeschichte geboten. Anwender sind über Symptome einer hämatologischen Störwirkung aufzuklären wie anhaltendes Fieber,
Halsschmerzen, Blutungen oder Blässe. Falls Blutschäden festgestellt werden, ist Etanercept abzusetzen.2
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