Kurz und bündig a-t 7/2000; 31: 63

Endlich - Dipyridamol (PERSANTIN u.a.) soll vom Markt: Seit drei Jahrzehnten weiß man, dass Dipyridamol (PERSANTIN u.a.) die Durchblutung ischämischer Bezirke des Herzens verschlechtern kann (koronarer Raubeffekt; a-t 1971; Nr. 1: 11, 1987; Nr. 4: 40 und 1994; Nr. 4: 37). Das Mittel wird daher auch als "maligner" Vasodilatator bezeichnet. 75 mg Dipyridamol können ausreichen, Angina pectoris auszulösen. Hinreichend bekannt ist der so genannte Dipyridamol-Provokationstest zum Auslösen einer Angina pectoris. Herzinfarkt, Reinfarkt, Herzrhythmus- und Überleitungsstörungen sind beschrieben. Jetzt will das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Zulassung kardialer Indikationen von Dipyridamol widerrufen. Für die bis heute beanspruchte Anwendung bei "chronischer Koronarinsuffizienz", zur "unterstützenden Nachbehandlung des Herzinfarktes"und sogar bei "Altersherz" (CURANTYL) gibt es keine Wirksamkeitsbelege. Der Verkaufsstopp der Altlast hinterlässt keine Behandlungslücke, da Alternativen wie Azetylsalizylsäure (ASS, ASPIRIN u.a.) als Plättchenfunktionshemmer, Nitrate, ACE-Hemmer oder Betablocker zur Verfügung stehen (BfArM: Arzneimittelschnellinfo vom 29. Juni 2000/ati d).

© 2000 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm | Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.


arznei-telegramm Hefte
unabhängig. kritisch. anzeigenfrei.

arznei-telegramm® – gedruckt oder als E-Paper ab 5,67 Euro im Monat!

Wir schätzen Ihr Feedback

Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!