KLASSENEFFEKT? SCHLAFATTACKEN UNTER DOPAMINAGONISTEN |
Vor einem Jahr berichteten wir über PARKINSON-Kranke, die nach Einnahme der neueren Dopaminagonisten Pramipexol (SIFROL) und Ropinirol
(REQUIP) plötzlich beim Autofahren einschliefen und Unfälle verursachten (a-t 1999; Nr. 6: 66). Weitere
Meldungen zu Ropinirol folgten.1 Inzwischen enthalten die Fachinformationen beider Mittel einen entsprechenden Warnhinweis.
Lebensbedrohliche Schlafattacken kommen offenbar auch unter älteren Dopaminagonisten vor, aber wahrscheinlich seltener: Mehrere Ärzte berichten
über Einschlafepisoden ihrer Patienten in Verbindung mit Bromocriptin (PRAVIDEL u.a.), Pergolid (PARKOTIL), Lisurid (DOPERGIN) und dem hierzulande nur
zur Behandlung von Durchblutungsstörungen zugelassenen Piribedil (TRIVASTAL). Die Störwirkung - plötzliches Einschlafen während
Alltagsaktivitäten wie Essen, Trinken, Sprechen, Schreiben oder Autofahren - bildet sich nach Dosisreduktion oder Absetzen der Mittel zurück und tritt
erneut auf, wenn versucht wird, die Dosis wegen unzureichender Beherrschung der PARKINSON-Symptome wieder zu erhöhen. Einige Patienten haben
gleichzeitig den MAO-B-Hemmer Selegilin (MOVERGAN u.a.) und/oder Levodopa (DOPAFLEX) eingenommen, das ebenfalls Schlafattacken auslösen
soll.2-4
|
| © 2000 arznei-telegramm |