IMMUNO-PRÄPARATE UND HIV: MEHRERE HUNDERT VERDACHTSFÄLLE GEMELDET |
Es ist nicht richtig, daß wir das BGA nicht über uns bekannte HIV-Infektionsfälle im Zusammenhang mit der Gabe von nicht
virusinaktivierten Plasmaderivaten der Immuno bzw. der Gabe nicht virusinaktivierter Plasmaderivate mehrerer Hersteller informiert haben (vgl. a-t Sonderausgabe 10
[1993], 102).
Nachdem die Versicherer der pharmazeutischen Industrie ein Regulierungsangebot auf der Basis des AMG an die betroffenen HIV-infizierten Hämophilen
gemacht hatten, erhielten wir direkt oder über unseren Versicherer Kenntnis von einer Reihe von Infektionsfällen, bei denen unsere nicht virusinaktivierten
Faktor VIII- und Faktor IX-Konzentrate allein oder gemeinsam mit anderen Produkten im Verdacht stehen, diese verursacht zu haben.
Ende 1989 hatten wir dem BGA entsprechend unserem damaligen Versorgungsanteil mehrere hundert Verdachtsfälle mitgeteilt.
C. ZUR BONSEN (Justitiarin der Immuno GmbH)
D-69126 Heidelberg
Der Widerspruch bleibt klärungsbedürftig. Warum finden sich in der bestimmten Firmen und Präparaten zugeordneten BGA-Liste der HIV-
Infizierungen (a-t Sonderausgabe 10 [1993], 101) nur vier Nennungen für Immuno-Präparate statt mehrerer
hundert, und warum haben die Gesundheitsbehörden in Österreich keine Kenntnis dieser Verdachtsfälle? Red.
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