AKTUELLES VOM REICHSKONGRESS
DER SCHWEDISCHEN MEDIZIN
Stockholm, 1.-3. Dezember 1993 |
Dexamfetamin (DEXAMIN) nach Schlaganfall: Erstaunliche Besserungen brachte eine Einmaldosis von 2,5 mg Dexamfetamin (DEXAMIN
[Schweiz], in Deutschland nicht im Handel) bei Schlaganfallpatienten bis zu zehn Tage nach dem Insult. Bei einem Kranken mit Claustrum-Infarkt verschwand die
motorische Agnosie. Die Schnelligkeit der Bewegungen und die Sensibilität kehrten zurück. Das taktile Auslöschphänomen verschwand. Beim
zweiten Patienten mit einseitigem Infarkt im Kleinhirn kehrten Beweglichkeit und Kraft im Unterarm zurück. Der Dritte mit linksseitigem Chorioidea-Infarkt und
rechtsseitiger Hemihypästhesie und Hemiplegie erlangte nach 2,5 mg Amphetamin die motorischen Funktionen größtenteils zurück. Die
Hypästhesie blieb bestehen. Die Wirkung des Amphetamins könnte darauf beruhen, daß die Synchronisierung der funktionellen neuronalen Module,
der 'cell clusters', wiederhergestellt wird. Damit würde auch die dopaminerge Modulierung in Richtung Striatummatrix beeinflußt. Daß sich beim vierten
Betroffenen mit einem Striatuminfarkt durch Dexamfetamin keine Besserung erzielen ließ, könnte auf einer Infarktschädigung der
präsynaptischen dopaminergen Erregung beruhen (NIKLASSON, B.: Rehabilitat.-Klinik, Umea)
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