AKTUELLES VOM REICHSKONGRESS
DER SCHWEDISCHEN MEDIZIN
Stockholm, 1.-3. Dezember 1993 |
Arzneimittelverstoffwechselung bei Mukoviszidose: Bei Patienten mit Mukoviszidose (zystischer Fibrose) werden mit üblichen
Antibiotikadosen oft niedrigere Blutspiegel erzielt als bei Personen ohne die vererbte Sekretionsstörung. Die Ausscheidung der Mittel ist erhöht, so etwa
von bestimmten Penizillinen wie Dicloxacillin (DICHLOR-STAPENOR). Wie jetzt festgestellt wurde, ist auch die renale Ausscheidung der Cephalosporine Cefsulodin
(PSEUDOCEF) und Ceftazidim (FORTUM) nach kontinuierlicher Infusion beschleunigt. Wahrscheinlich variiert die glomeruläre Filtrationsrate gegenüber
Gesunden. Die Natriumclearance beträgt dagegen die Hälfte der von Gesunden. Mukoviszidose ist neben Thyreotoxikose die einzige Krankheit mit
erhöhtem Stoffwechsel von Pharmaka (Theophyllin [SOLOSIN u.a.], Sulfonamide u.a.). Die nichtrenale Clearance von Furosemid (LASIX u.a.) z.B. liegt bei
Mukoviszidose-Patienten doppelt so hoch. Ob diese Stoffwechselbeschleunigung mit der Mukoviszidose-Hepatopathie zusammenhängt, bleibt zu klären
(ALVAN, G.: Abt. f. Klin. Pharmakol., Huddinge Sjukhus, Huddinge).
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