Großbritannien: Zulassung für Benzodiazepin-Hypnotikum Triazolam (HALCION) entzogen Wegen gehäuft
vorkommender anterograder Amnesien ("Filmrißepisoden"), Verhaltensauffälligkeiten, Halluzinationen und Reizbarkeit in Form von
Aggressivität und Wutausbrüchen sowie tödlicher Verläufe kam das ultrakurz wirkende Benzodiazepin-Schlafmittel Triazolam (HALCION) in
Großbritannien 1991 vom Markt (vgl. a-t 10 [1991], 86 und 1 [1992],
8). In Deutschland stoppte Upjohn lediglich die 0,5-mg-Tabletten. Doch auch unter den verbleibenden 0,125-mg- und 0,25-mg-Dosierungen kommen paradoxe
Erregungszustände und mnestische Defizite vor. Anscheinend wirken diese niedrigeren Dosierungen zudem nicht hinreichend hypnotisierend (vgl. a-t 11 [1991], 100). Die britische Entscheidung vom 9. Juni 1993, Triazolam die Zulassung unwiderruflich zu entziehen, ist
konsequent. Man habe andere Maßnahmen geprüft, doch hätten "Restriktionen in Dosierung, Behandlungsdauer oder
Verordnungsfähigkeit von Triazolam keinen hinreichenden Schutz vor den Risiken des Hypnotikums bei normaler Verwendung gebracht". Auch in
Norwegen, Argentinien und Brasilien wird der Bann des Mittels aufrechterhalten (Scrip 1829 [1993], 36). Für den deutschen Sprachraum stehen
Schutzmaßnahmen seit 16 Monaten aus.
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