IMPLETOL-Gebrauchsinformation jetzt mit Schockhinweis: Das Prokain-Hydrochlorid und Koffein enthaltende Mischpräparat zur Injektion in
DReizzonenU erhielt eine neue Gebrauchsinformation. Der Abschnitt Gegenanzeigen wurde erweitert. Zu den "Nebenwirkungen" rechnet jetzt die Bayer
AG Schwindel, Zittern, Furcht, Schweißausbruch, Erregungszustände, Atemstörungen, Muskelzittern bis hin zu generalisierten Krämpfen, Übelkeit, Erbrechen,
Urtikaria, Schleimhautödeme, Exanthem, Blutdruckabfall, Tachy- oder Bradykardie sowie Nierenversagen. "Genitale Blutungen in der Postmenopause wurden
beobachtet ... Wie bei jedem Medikament kann es auch bei IMPLETOL zu Überempfindlichkeitserscheinungen, in seltenen Fällen bis hin zum anaphylaktischen
Schock mit Todesfolge, kommen." Anlaß der Änderungen bilden Beobachtungen im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION des arznei-
telegramm, über die wir in den Ausgaben 5 (1987), 41, 7 (1987), 58, 11 (1987), 102 und 6 (1988), 57 berichteten. Nach unserem erneuten Warnhinweis im a-t 5
(1989), 53 sah sich das BGA veranlaßt, die Sicherheitsdefizite dieses Präparates aufzuarbeiten (Stufenplanmaßnahmen wegen lebensbedrohlicher
Schockreaktionen nach IMPLETOL beantragten wir beim Bundesgesundheitsamt erstmalig am 1. April 1987). Daß bei lokaler Infiltration vorher ein venöser Zugang
angelegt werden sollte, um jederzeit Notfallmaßnahmen einleiten zu können (vgl. a-t 11 [1987], 102), fand keine Aufnahme in den Beipackzettel der immer noch nicht
verschreibungspflichtigen IMPLETOL-Ampullen. - In einer IMPLETOL-Druckschrift vom Februar 1973 (d 141 - 36 200) bezeichnete die Bayer AG Nebenwirkungen
als "leicht beherrschbare und sogar erwünschte therapeutische Reizimpulse" (ati d).
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