"Insuffiziente Therapie" bei Handinfektionen? Die frühzeitige chirurgische Intervention verspricht eine gute Prognose
hinsichtlich Behandlungsdauer und Restitution von Handverletzungen. Selbst einfache Verletzungen können eine Entzündungssymptomatik mit
foudroyantem Verlauf zur Folge haben, insbesondere wenn hochvirulente Erreger in tiefere Gewebsschichten eindringen, z.B. bei der Hand- und
Unterarmphlegmone. Als oberster Behandlungsgrundsatz gilt: Keine Verwendung systemischer oder lokaler Antibiotika bei Handinfektionen in der
Primärtherapie! Erst bei manifester Lymphangitis, Lymphadenitis und Bakteriämie oder gar septischen Allgemeinsymptomen wie Schüttelfrost und
septischen Temperaturen wird das Ausmaß der Infektion offenkundig. Eine ungezielte, routinemäßige Primärtherapie kann das Erscheinungsbild
der Erkrankung zunächst abschwächen, so daß die Schwere der Infektion verkannt wird. Sie ist obsolet. Als weiterer Merksatz gilt: Die Antibiose
kann die chirurgische Therapie keinesfalls ersetzen! Das Ausmaß von Nekrosen ist um so größer, je länger die Infektion verschleppt wird.
"Das radikale Debridement begrenzt frühzeitig den Schaden" und bildet die Grundlage für eine optimale Funktionswiederherstellung (AXMANN,
H.-D. et al.: Dtsch. Ärztebl. 90 [1993], C-927).
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