Scopolamin-Pflaster (SCOPODERM TTS) gegen Hypersalivation: Vermehrte Speichelbildung kann ein behandlungsbedürftiges Problem
sein, etwa bei schwerkranken Patienten sowie bei Personen mit Erkrankungen im Mund-Rachen-Raum oder neurologischen Störungen. Schwedische Autoren
berichten über die vergleichsweise einfache Anwendung von Scopolamin-Pflastern (SCOPODERM TTS) bei Hypersalivation. Dabei wird die häufigste
Störwirkung des zur Vorbeugung von Reisekrankheit zugelassenen Membranpflasters genutzt: Mundtrockenheit. In einer israelischen Studie nimmt die
störende Speichelmenge durch das Pflaster um 46% bis 100% ab. Die Wirkung scheint dosisabhängig zu sein. Die Hemmung des Speichelflusses
läßt sich offenbar durch Zuschneiden des Pflasters oder Applikation eines weiteren Streifens gut dosieren. Um unerwünschte Wirkungen wie
Akkomodationsstörungen, Herzklopfen und Harnverhaltung zu vermeiden, ist die geringste wirksame Dosis zu wählen. Klare Dosisrichtlinien fehlen jedoch
für die nicht zugelassene Indikation (LJUNGGREN, M., J. HEDNER: Läkartidningen 90 [1993], 1635). Arzneimittel, die den Speichelfluß fördern
können, sollten bei Hypersalivation gemieden werden. Hierzu gehören Neuroleptika, nichtsteroidale Entzündungshemmer, Clomethiazol
(DISTRANEURIN u.a.) vgl. das A.T.I.-Nachschlagewerk "Vom Verdacht zur Diagnose", Seite 371.
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