Schwere Unverträglichkeitsreaktionen in Verbindung mit Desferoxamin (DESFERAL)-Ampullen: 1991 nahm Ciba-Pharma einen kompletten
Chargenrückruf für DESFERAL vor, weil die Ampullen "nicht den Qualitätsanforderungen des Herstellers entsprechen und deshalb
möglicherweise ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko in sich bergen". Das für die kurz- und langfristige Behandlung der Eisen- und
Aluminiumüberladung bestimmte Desferoxaminmesilat wird fermentativ gewonnen und anschließend gereinigt. In der Zwischenzeit versuchte Ciba Geigy,
ein Verfahren zu entwickeln, das Kohlenhydrate und Peptide sicher eliminiert. Dies ist offenbar nicht gelungen: aus Italien, Griechenland und Zypern kommen
Berichte über schwerste systemische Unverträglichkeiten (Kopfschmerzen, Benommenheit, Verwirrtheit, Fieber über 40° C, Arthralgien und
Gelenkschwellungen), die einen Therapieabbruch auch bei lebenswichtigen Indikationen wie Verhütung von Organsiderosen bei Thalassämie erzwingen.
Ein Chargenbezug ist nicht erkennbar. Die Zwischenfälle wurden Ende März 1993 auf der Tagung der "Thalassaemia International
Federation"/Zypern diskutiert. Nach Angaben von Ciba Pharma steht DESFERAL weiter "uneingeschränkt" zur Verfügung (ati d).
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