Korrespondenz a-t 1993; Nr. 3 : 29-30

ERYTHROMYCIN BEI STILLENDEN

Im Gegensatz zum Beipackzettel (z.B. ERYTHROMYCIN RATIO) geben Sie im neuen Arzneimittelkursbuch für o.a. Medikament keine Bedenken in der Stillzeit an.
Was soll ich nun raten als "alter a-t-Freund"? Bitte um sehr rasche Antwort, da eine Stillende ihr atopiegefährdetes Kind gerne weiterstillen will, ihr aber Erythromycin vom Gynäkologen verschrieben wurde (plus Abstillmittel!).

Dr. M. LIMAN
W-3101 Beedenbostel


Erythromycin wird in der Brustmilch ausgeschieden und möglicherweise dort auch konzentriert (Verhältnis Milch:Plasma 0,5:3). Im allgemeinen sind unerwünschte Effekte nicht bekannt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß sich beim so gestillten Kind die Darmflora verändert. Dennoch wird die Anwendung während der Stillzeit als "sicher" bezeichnet (BENNET, P. N.: "Drugs and Human Lactation", Elsevier, Amsterdam, 1988, Seite 253).

Auch nach Auffassung der amerikanischen Akademie für Pädiatrie (USA) kann Erythromycin in der Stillzeit verwendet werden ("Facts and Comparisons", Lippincott, St. Louis [USA], 1992, Seite 343b).

Für ein atopiegefährdetes Kind erscheint die Versorgung mit Muttermilch als bessere Alternative. Somit sollte auf das Abstillen verzichtet werden (Red.).


© 1993 arznei-telegramm

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