VERMINDERTERE INFEKTABWEHR DURCH DICLOFENAC (VOLTAREN U.A.) |
Nach einer Verlautbarung des Bundesgesundheitsamtes (BGA) unterstützen in vitro-Studien und Fallberichte die Vermutung, daß von
Granulozyten vermittelte Funktionen wie Chemotaxis, Phagozytose und bakterizide Aktivität durch Anwendung nichtsteroidaler Entzündungshemmer
leiden. Daraus folgen könne eine Verschlechterung der Infektabwehr mit der Konsequenz von Pyodermien.
Für Diclofenac (VOLTAREN u.a.)-haltige Arzneimittel liegen dem BGA konkrete Hinweise auf eine Verstärkung pyodermischer Prozesse vor bis hin
zu schweren (nekrotisierende Fasziitis) und zum Teil lebensbedrohlichen Verläufen (durch Nierenversagen, Thrombozytopenie, Schock, Sepsis sowie
respiratorisches Versagen).
Pharm. Ztg. 138 (1993), 88
Über schwere Haut- und Schleimhautkomplikationen von Diclofenac berichteten wir zuletzt im Arzneimittelkursbuch '92/93, Seite 988. Dort findet sich ein
Hinweis auf neue NETZWERK-Erkenntnisse in Bezug auf Schleimhauterkrankungen (Balanitis) nach Diclofenac. Nekrotisierende Fasziitis wurde bisher schon
für mehrere nichtsteroidale Antirheumatika beschrieben und scheint eher eine lokale Form einer immunogenen Vaskulitis der Subkutis mit sekundärer
Invasion von Hautkeimen zu sein (Red.).
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