ATROPIN-AUGENTROPFEN (RYJUNEA) BEI KINDLICHER MYOPIE
Seit Juni 2025 ist in Deutschland erstmals ein Arzneimittel zugelassen, das ein Fortschreiten von Kurzsichtigkeit bei Kindern verlangsamen soll. Die Augentropfen mit 0,01% Atropin (RYJUNEA) können bei 3- bis 14-Jährigen mit einer Myopie von -0,5 bis -6,0 Dioptrien (dpt.) und jährlicher Progression von mindestens -0,5 dpt. angewendet werden.1,2 In der Vergangenheit hatten sich in asiatischen Studien Vorteile von Atropin bei Myopie gezeigt (a-t 2019; 50: 31-2 u.a.), die in Europa, Australien und Nordamerika bisher nicht in ähnlichem Ausmaß reproduziert werden konnten (a-t 2023; 54: 85-6).
EIGENSCHAFTEN: Atropin, ein Antagonist an muskarinischen Azetylcholinrezeptoren, blockiert am Auge M. ciliaris und M. sphincter pupillae und führt zu Akkommodationshemmung (Zykloplegie) und Mydriasis. Der Wirkmechanismus bei Kurzsichtigkeit ist unklar. Angenommen wird unter anderem eine Reduktion der Länge des Augapfels.1,2
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© 2025 arznei-telegramm, publiziert am 14. November 2025
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