Die Thrombozytenaggregationshemmer Ticagrelor (BRILIQUE) und Prasugrel (EFIENT, Generika) binden an unterschiedlichen Stellen des Adenosin-Diphosphat (P2Y12)-Rezeptors, Prasugrel im Gegensatz zu Ticagrelor irreversibel. Beide sind beim akuten Koronarsyndrom (Myokardinfarkt mit oder ohne ST-Hebung, instabile Angina) in Kombination mit Azetylsalizylsäure (ASS; ASPIRIN N, Generika) zugelassen, Prasugrel jedoch nur, wenn primär oder verzögert eine perkutane Koronarintervention (PCI) geplant ist.1,2 Für Ticagrelor ist in dieser Indikation gegenüber Clopidogrel (PLAVIX, Generika) ein Vorteil belegt (a-t 2011; 42: 1-3) und beim akuten Koronarsyndrom ohne ST-Hebung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ein Zusatznutzen anerkannt.3 Für Prasugrel ist ein Vorteil gegenüber Clopidogrel nach Einschätzung des IQWiG dagegen nicht nachgewiesen (a-t 2009; 40: 34-6).4 Auch unter Kardiologen herrscht Unklarheit, welcher Aggregationshemmer bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die eine PCI erhalten sollen, zu bevorzugen ist.5
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© 2019 arznei-telegramm, publiziert am 20. September 2019
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