Korrespondenz a-t 1992; Nr. 4: 38

MASTODYNIEN DURCH BETABLOCKER

Kann es unter der Therapie mit Betablockern zur Hypertonie-Behandlung oder zur Migräne-Prophylaxe zu therapieresistenten Mastodynien kommen?

Dr. med. G. REISER (Frauenarzt und Anästhesist)
W-2390 Flensburg


Obwohl wir in der Literatur keine Hinweise auf Mastodynien nach Betarezeptorenblockern finden, kommen sie vor und wurden beispielsweise in den Bremischen Krankenhäusern dokumentiert. Überwiegend sind keine therapeutischen Konsequenzen erforderlich. Bei zwei Männern waren die Beschwerden jedoch so ausgeprägt, daß sie eine Enukleation der Brustdrüse erforderten. Von der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft erfolgte nach Meldung dieser Komplikationen keine Rückäußerung über eventuell bekannte Parallelfälle.

Plausible Erklärungen für die Störwirkung fehlen. Es ist daran zu denken, daß Betablocker unterschiedliche fibrosierende Prozesse wie Pleurafibrosen, Retroperitonealfibrosen, Penisfibrosen (PEYRONIE-Syndrom) oder pulmonale Fibrosen auslösen können. Ein immunogener Mechanismus wird vermutet. Ob die unter Betablockern auftretenden Mastodynien eine ähnliche Ursache haben, ist unklar (–Red.).


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