Kurz und bündig a-t 1992; Nr. 3: 31

Von Östrogenen abhängig? Östrogene – meist in Kombination mit einem Gestagen – werden zur Osteoporoseprophylaxe (vgl. a-t 12 [1990], 103) in der Postmenopause verordnet. Sie wirken stimmungsaufhellend bzw. euphorisierend, weshalb eine mögliche Abhängigkeitsentwicklung diskutiert wird. Bei einigen Frauen, die wiederholt Estradiolimplantate erhielten, wurden die Applikationsintervalle zwischen den Dosen kürzer. Bei anderen hielten die klimakterischen Beschwerden trotz erhöhter Estradiolkonzentrationen an. Dies könnte ein Hinweis auf Toleranzentwicklung sein. Über den physiologischen Estradiolwerten liegende Konzentrationen fanden sich bei 3 bis 15% der Frauen mit Östrogen-Implantaten. Östrogenmangelsymptome treten eher bei fallenden als bei niedrigen absoluten Östrogenwerten auf. Deshalb ist die Möglichkeit einer Abhängigkeit zu berücksichtigen. Falls der Therapieabbruch Schwierigkeiten bereitet, kann Absetzen unter ärztlicher Betreuung notwendig sein (BEWLEY, S., T. H. BEWLEY: Lancet 339 (1992), 290).


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