Eine 66-jährige Patientin injiziert sieben Jahre lang täglich Glatiramerazetat (COPAXONE) subkutan gegen Multiple Sklerose. Dann bemerkt sie an den Injektionsstellen am Oberschenkel erstmals eine „Dellenbildung” (NETZWERK-Bericht 16.631). Die Lipodystrophie des subkutanen Fettgewebes gehört zu den bekannten Störwirkungen des MS-Mittels.1 Nach Langzeitanwendung von Glatiramerazetat werden in Beobachtungsstudien Prävalenzraten von 34% und 45% beschrieben.2,3 Betroffen sind offensichtlich vor allem Frauen.2,4 Als Ursache der meist irreversiblen Störwirkung werden neben immunologisch-entzündlichen auch mechanische Faktoren diskutiert.2,4 Die Lipodystrophie-bedingte Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes kann sich auf das psychosoziale Wohlbefinden und/oder die Therapietreue auswirken.2-4 Tritt eine Lipodystrophie unter Glatiramerazetat auf, wird empfohlen, es nicht erneut in das betroffene Hautareal zu injizieren. Bei ausgeprägten Befunden ist ein Therapiewechsel zu erwägen.2
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Teva: Fachinformation COPAXONE, Stand Mai 2014 |
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EDGAR, C.M. et al.: Can. J. Neurol. Sci. 2004; 31: 58-63
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BALAK, D.M.W. et al.: BMC Neurology 2013; 13: 146 (8 Seiten) |
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BALAK, D.M.W. et al.: Multiple Sclerosis Journal 2012; 18: 1705-17 |
© 2014 arznei-telegramm, publiziert am 19. September 2014