Eine 68-jährige Frau mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung entwickelt unter Fluticasonpropionat-Salmeterol-Inhalat (VIANI, Generika) Muskelkrämpfe, die sich nach Absetzen bessern und nach erneuter Anwendung wieder auftreten (NETZWERK-Bericht 16.499). Muskelkrämpfe sind eine bekannte Störwirkung von Salmeterol, deren Häufigkeit in US-amerikanischen Produktinformationen bei COPD mit 1% bis 3% der Patienten versus 1% unter Plazebo angegeben wird.1,2 In einer dänischen Fallserie an einem Zentrum werden Muskelkrämpfe hingegen bei 98 von 158 Patienten (62%) beschrieben, die seit wenigstens drei Monaten mit einem inhalativen Glukokortikoid plus langwirkendem Beta2-Mimetikum behandelt und eingehend nach Muskelkrämpfen befragt werden.3 In einer kanadischen Beobachtungsstudie wird der Beginn der Einnahme des zur Behandlung von Wadenkrämpfen propagierten Chinin (LIMPTAR N; a-t 2014; 45: 4) als Surrogatmarker für das Auftreten von Wadenkrämpfen genutzt. Betrachtet werden nur Patienten ab 50 Jahren, die innerhalb eines Jahres sowohl ein langwirkendes inhalatives Beta2-Mimetikum als auch Chinin erhalten haben. Chinin wird demnach 2,4-mal häufiger nach einem Betamimetikum verordnet als davor (95% Konfidenzintervall 2,0-2,9), was als Zunahme von Wadenkrämpfen interpretiert wird.4
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GlaxoSmithKline: US-amerikanische Produktinformation SEREVENT DISKUS, Stand Jan. 2012 |
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GlaxoSmithKline: US-amerikanische Produktinformation ADVAIR DISKUS, Stand Sept. 2011 |
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KORSGAARD, J., LEDET, M.: Respir. Med. 2009; 103: 566-73 |
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GARRISON, S.R. et al.: Arch. Intern. Med. 2012; 172: 120-6 |
© 2014 arznei-telegramm, publiziert am 14. März 2014