Antimykotikum Griseofulvin (FULCIN S u.a.) jetzt laut BGA erbgutschädigend: Seit einigen Jahren ist bekannt, daß das Antimykotikum
Griseofulvin (FULCIN S u.a.) im Tier- und in-vitro-Versuch Mitosehemmungen verursachen kann (vgl. a-t 5 [1986], 38). Nun weist das BGA auf die
erbgutschädigende Potenz von Griseofulvin hin. Männer sollen während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zeugen, Frauen
unter der Behandlung nicht schwanger werden. Während nach Ansicht der Firma Hoechst "unter therapeutischen Bedingungen ein genotoxisches Risiko
beim Menschen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten" sei, sieht das BGA den begründeten Verdacht auf mutagene Effekte unter
therapeutischen Bedingungen. 6 Stunden nach Einnahme von 500 mg Griseofulvin liegen die Serumkonzentrationen bei 1,7 µg/ml. Abweichungen vom
normalen Chromosomensatz (Aneuploidien) treten in vitro bereits ab Konzentrationen von 1 mg/ml auf. Ob Griseofulvin in die Keimzellen gelangt, ist offensichtlich
nicht untersucht, jedoch plausibel (Pharm. Ztg. 136 [1991], 2996 / ati d).
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