30 mg ASS (ASPIRIN u.a.) zur Sekundärprophylaxe nach TIA und Hirninfarkt wirksam: Azetylsalizylsäure (ASS, ASPIRIN u.a.) mindert
das Risiko vaskulärer Zwischenfälle wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Welche Mindestmengen erforderlich sind, wird untersucht. Kürzlich wurde der
Nutzen von 75 mg ASS/Tag bestätigt (vgl. a-t 8 [1991], 69). Geringe Dosen wie 40 mg/Tag erscheinen vom
Wirkmechanismus her plausibel, da sie die Bildung des gerinnungsfördernden Thromboxan A2 hemmen, ohne die antiaggregatorischen Effekte des
Prostacyclins auszuschalten (vgl. a-t 2 [1983], 14; 2 [1987], 17). Eine vergleichende Studie an über 3.000 Patienten mit transitorisch ischämischen
Attacken oder Schlaganfällen bestätigt nun, daß täglich 30 mg ASS gleich gut wirken wie 283 mg. In der 30-mg-Gruppe waren
größere Blutungen geringfügig seltener (40 : 53) und leichtere Blutungen signifikant seltener (49 : 84). Bei gleicher Wirksamkeit zur
Sekundärprophylaxe nach TIA und Schlaganfall ist die 30-mg-ASS-Dosis somit besser verträglich als höhere Dosen (vgl. S. 105). Um jedoch die
Plättchenaggregation rasch maximal zu hemmen, empfehlen die Autoren eine Initialdosis von mindestens 120 mg ASS (Dutch TIA Trial Study Group: N. Engl. J.
Med. 325 [1991], 1261 / ati d).
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