Kurz und bündig a-t 6/2007; 38: 60-1

Elsevier - Medizinischer Großverlag zieht sich aus Waffengeschäft zurück: Elsevier, der weltweit größte Anbieter von Fachzeitschriften und Fachbüchern, seit 1991 Besitzer von The Lancet, will endlich auf sein Geschäft mit Waffen verzichten. Bislang organisierte die Elsevier-Tochter Reed Exhibitions weltweit Waffenmessen, z.B. in Großbritannien, Deutschland oder im Mittleren Osten. Nach längerer interner Auseinandersetzung trug The Lancet die 2005 begonnene Diskussion hierüber Anfang 2007 erneut in die Öffentlichkeit. Die Zeitschrift hat eine lange Tradition im Kampf gegen Bomben und Folter und erachtet Waffengeschäfte als ethisch unvereinbar mit der Herausgabe medizinischer Zeitschriften, die weltweit die Gesundheit fördern sollen (Lancet 2007; 369: 1403). Elsevier sah hingegen jahrelang keinen Interessenkonflikt. Erst die wachsenden Proteste und Boykottdrohungen haben den Großverlag einlenken lassen: Waffenausstellungen seien "nicht mehr kompatibel mit Elseviers Position als führender Verlag" im Medizinbereich (SIVA, N.: BMJ 2007; 334: 1182/atd).

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