Nebenwirkungen a-t 2/2007; 38: 24

AUSBLEIBEN DES ORGASMUS UNTER ANTIEPILEPTIKUM TOPIRAMAT (TOPAMAX)

Topiramat (TOPAMAX) kann als Antiepileptikum der letzten Reserve infrage kommen, wenn besser verträgliche Mittel nicht ansprechen. Von der Einnahme zur Migräneprophylaxe raten wir wegen der häufigen massiven Störwirkungen einschließlich Parästhesien, Beeinträchtigung des Gedächtnisses und des Sprechens, Depression u.a. ab (a-t 2005; 36: 81-2 und 2006; 37: 110).

Ärzte aus amerikanischen Kopfschmerzzentren berichten jetzt über sieben Patienten, bei denen unter Einnahme von Topiramat der Orgasmus ausbleibt. Die fünf Frauen und zwei Männer haben täglich zwischen 45 mg und 200 mg zur Migräneprophylaxe eingenommen. Die Vorgeschichten ergeben keine Hinweise auf Störungen der Sexualfunktion. Der Effekt ist dosisabhängig. Drei Patienten gelangen wieder zum Höhepunkt, nachdem sie die Dosis um 25% bis 66% verringern. Die übrigen setzen Topiramat ab und haben innerhalb von sieben Tagen keine Orgasmusprobleme mehr.1 Der Schädigungsmechanismus ist unbekannt, zentrale Effekte werden vermutet.1

Verordner von Topiramat sollten ihre Patienten direkt auf diese potenzielle Nebenwirkung ansprechen. Patienten dürften ausbleibenden Orgasmus wohl selten von sich aus zum Thema machen und zudem meist keine Verbindung zur Einnahme des Medikaments sehen.

 

1

SUN, C. et al.: Headache 2006; 46: 1450-3

 
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