Netzwerk aktuell a-t 1991; Nr. 8: 71

Paradoxer Effekt nach Flunitrazepam (ROHYPNOL) gerichtskundig: Indonesische Studenten, die drogenabhängig waren und sich im Heroinentzug befanden, sollen in den Niederlanden unter Flunitrazepam (ROHYPNOL)-Einfluß einen Raubmord begangen haben. – Kürzlich bat ein auf Rauschgiftstrafsachen spezialisierter Anwalt das NETZWERK um Rat. Die Geschehnisse in den Niederlanden kannte er nicht. In Berlin konsumierte ein Drogenabhängiger 16 Stunden vor einer Raubtat nach vorangegangenem Heroinkonsum mindestens 8 Tabletten ROHYPNOL und etwa eine halbe Stunde vor der Tat 10 Tabletten VALIUM (NETZWERK-Fall 4850). Da Roche in den Niederlanden die Flunitrazepam (ROHYPNOL)-Beipackzettel bereits 1987 auf Anweisung des Gesundheitsministeriums um Hinweise auf schwere paradoxe Aggressionszustände ergänzte (WHO Drug Inform. 2 [1988], 23), erkannte das Gericht auf Freispruch.


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