MAKULAÖDEME UNTER GLITAZONEN |
Lange Diabetesdauer und schlechte Blutzuckerkontrolle sind Risikofaktoren für Makulaödeme bei Diabetikern. Auch
Flüssigkeitsretention, eine typische Störwirkung der Glitazone (a-t 2000; 31: 66-7 und 103), gilt als ein Faktor, der zur Pathogenese beiträgt.1 Jetzt warnt GlaxoSmithKline (GSK) kanadische
Ärzte in einem "Dear Health Care Professional Letter" vor neu auftretenden oder sich verschlechternden Makulaödemen unter Rosiglitazon
(AVANDIA, in AVANDAMET). In der Mehrzahl der Postmarketingberichte wird die schwere ophthalmologische Schadwirkung von Gewichtszunahme,
Flüssigkeitsretention und peripheren Ödemen begleitet.2 Schnelle Reversibilität von Makulaödemen und Sehstörung ist bei einem
Patienten nach Reduktion der Rosiglitazondosis beschrieben.3 Andererseits bilden sich die Makulaödeme nach Absetzen von Rosiglitazon bzw.
Pioglitazon (ACTOS) einer retrospektiven Auswertung zufolge bei 10 von 30 Patienten, die über mehr als drei Monate nachuntersucht wurden,
überwiegend nur langsam zurück. Sie erweisen sich auch bei Laser-Fotokoagulation als ungewöhnlich behandlungsresistent. Die durchschnittliche
Sehschärfe verbessert sich nicht.4 Der Europäischen Arzneimittelbehörde EMEA sind bislang offenbar 35 Verdachtsmeldungen zu
Pioglitazon und 28 Berichte zu Rosiglitazon bekannt.5 Wir sehen für Glitazone ohnehin keinen Stellenwert in der Therapie des Diabetes mellitus, -Red.
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