HERSTELLER - WER GEHÖRT ZU WEM? |
Vor zehn Jahren veröffentlichten wir erstmals einen Wegweiser durch Pharmakonzerne (a-t 1995; Nr. 8:
84-5). Der Konzentrationsprozess läuft seitdem auf Hochtouren. Zahlreiche traditionsreiche Firmennamen wie Boehringer Mannheim, Lederle oder
Sächsisches Serumwerk sind vom Markt verschwunden. Andere wurden reaktiviert, wie Sandoz (bei Novartis) oder Winthrop (bei Sanofi-Aventis). Firmen wie
Madaus und Viatris stehen derzeit zum Verkauf.
Im Februar 2005 wurde Hexal an Novartis verkauft, bleibt jedoch als Hexal GmbH erhalten. Andere Firmen wie Sanofi wechselten ihre Namen im Zuge der
Firmenzusammenschlüsse, beispielsweise über Sanofi-Synthélabo zu Sanofi-Aventis, während Aventis zuvor aus Hoechst und Rhône-
Poulenc entstanden ist. Manche Firmen integrieren übernommene Firmen unter ihrer Dachbezeichnung. Welche Hersteller in Großkonzerne
eingeschmolzen sind, lässt sich später nur noch schwer nachvollziehen. In Pfizer sind beispielsweise Adenylchemie, Endopharm, Gödecke, Mack
Illert., Parke-Davis, Pharmacia, Roerig, Sasse, Searle, Upjohn, Warner-Lambert u.a. aufgegangen. In der folgenden Liste von Firmenverflechtungen1
werden nur die Töchter aufgeführt, die heute noch unter ihrem alten Namen in Erscheinung treten.

Erratum: a-t 2005; 36: 63
Einige umsatzstarke Generikaanbieter haben "Ableger" gegründet, deren Namen keine Verbindung zum Mutterkonzern erkennen lassen und die in
der Regel besonders häufig verordnete Wirkstoffe in den gängigsten Packungsgrößen zu etwas niedrigeren Preisen anbieten. So kosten im
Merckle-Konzern 100 Tabletten mit 300 mg Ranitidin bei ratiopharm und ct-Arzneimittel 40,97 € und bei AbZ Pharma 38,08 €. Unter dem Stada-Dach wird
die entsprechende Ranitidin-OP von Stadapharm ebenfalls für 40,97 € und von Aliud für 38,08 € angeboten. Auf diese Weise bedienen die
Konzerne sowohl verordnende Ärzte, die sich auf große generische Vollsortimenter eingestellt haben, als auch diejenigen, die sich am preiswertesten
Angebot orientieren. Anhand der Konzernstrukturen lassen sich bisweilen auch Produktionspannen nachvollziehen, etwa wenn Packungen von CEPHALEX VON
CT fälschlich den Beipackzettel von CEPHALEXIN-RATIOPHARM enthalten.2
In Deutschland muss der tatsächliche Produzent eines Arzneimittels (z.B. Lohnhersteller) weder auf der Packung noch in der Fachinformation deklariert werden.
Dies fördert Intransparenz. Die Pflicht zur Deklaration würde deutlich machen, dass viele Präparate aus derselben Tablettenpresse oder demselben
Dragierkessel stammen und die Entscheidung für ein preiswertes Produkt erleichtern.
| | 1 | JOERGENS, P.:
"Unternehmensverflechtungen in der Deutschen Pharmazeutischen Industrie", Stand Mai 2005; E-Mail: fjoergens@t-online.de |
| | 2 | Pharm. Ztg. 2005; 150:
14798 |
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