Kurz und bündig a-t 10/2004; 35: 115-6

Einfluss von Phytoöstrogenen auf das Endometrium: Aufgrund schädigender Effekte der Hormontherapie in den Wechseljahren wird zunehmend auf Phytoöstrogene ausgewichen. Diese werden wie Cimicifuga (REMIFEMIN u.a.) als Arzneimittel oder wie Rotklee-Extrakte (MENOFLAVON u.a.) als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Eine relevante Wirksamkeit auf klimakterische Beschwerden ist fraglich (a-t 2003; 34: 87). Sicherheitsdaten fehlen bisher. Erstmals wird jetzt in einer Langzeitstudie der Einfluss von Phytoöstrogenen auf das Endometrium geprüft (UNFER, V. et al.: Fertil. Steril. 2004; 82: 145-8). 376 gesunde Frauen im Klimakterium nehmen entweder 150 mg einer Isoflavon-Mischung oder Plazebo ein. Nach fünf Jahren liegen auswertbare Daten von 66% der Frauen vor. Bei sechs Frauen (3,4%) der Verumgruppe finden sich Endometriumhyperplasien, hingegen bei keiner unter Plazebo. Karzinome werden nicht festgestellt. Die Studie gibt erstmals Hinweise auf unerwünschte Östrogen-artige Effekte am Endometrium nach Langzeiteinnahme Flavonoid-haltiger Mittel. Angesichts der hieraus abzuleitenden Sicherheitsbedenken und fehlender Nutzenbelege sehen wir für Phytoöstrogene keine Indikation.

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