Kurz und bündig a-t 1991; Nr. 7: 62

Kodein – eine Vorstufe des Morphins mit enzymabhängiger analgetischer Wirkung: Ein genetisch bedingter Enzymdefekt bedingt, daß nicht jedermann Kodein (CODEINUM COMPRETTEN) zum analgetisch wirksamen Morphin verstoffwechseln kann. Die mangelhafte Aktivierung der Morphinvorstufe betrifft die sogenannten "Slow debrisoquin metabolizers". Wenn Patienten über die fehlende schmerzlindernde Wirkung kodeinhaltiger Präparate klagen, so sollte der Arzt ihnen glauben. Für nur 93% der Bevölkerung wirkt Kodein wie ein Verum, für den Rest hat es Plazebofunktion. Nach Kodeingabe bleiben meßbare Morphinplasmaspiegel bei diesen Patienten aus (REIDENBERG, M. M.: J. Am. Med. Ass. 265 [1991], 3107).


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