OLANZAPIN (ZYPREXA) ERHÖHT STERBLICHKEIT BEI DEMENZ-KRANKEN
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Bereits im Januar dieses Jahres hat Lilly US-amerikanische Ärzte gewarnt, dass unter dem atypischen Neuroleptikum Olanzapin (ZYPREXA)
Sterblichkeit und Schlaganfallrisiko bei älteren Personen mit Demenz unterschiedlicher Genese signifikant ansteigen. Jetzt - fast zwei Monate später -
werden Verordner auch hierzulande informiert: In fünf klinischen Studien mit insgesamt 1.662 im Mittel 78 Jahre alten Demenz-Kranken mit begleitender
Psychose sind unter Olanzapin unabhängig von Dosis und Dauer der Anwendung 3,5% der Patienten verstorben im Vergleich zu 1,5% unter Plazebo.
Zerebrovaskuläre Ereignisse traten bei 1,3% gegenüber 0,4% unter Scheinmedikament auf. Ein Nutzen ließ sich in den Studien nicht belegen. Das
Antipsychotikum ist für diese Personengruppe nicht zugelassen, wird aber häufiger verwendet ("off-label"), wenn zusätzlich
Wahnvorstellungen, Aggressivität u.a. auftreten. Patienten, die Olanzapin wegen Schizophrenie oder bipolarer Störung einnehmen, sollen nicht betroffen
sein.1-3
Dass Neuroleptika Demenz-Kranke gefährden können, ist nicht neu: Auch Risperidon (RISPERDAL) erhöht in klinischen Studien das Risiko von
transitorischen ischämischen Attacken (TIA), Schlaganfällen und Tod bei älteren Patienten mit Demenz (a-t
2002; 33: 130). Ob andere Neuroleptika ein geringeres Risiko bergen, ist nicht bekannt.4 Die Indikation sollte daher sehr streng gestellt und
gegebenenfalls ein bewährtes Mittel wie Haloperidol (HALDOL u.a.) gewählt werden, -Red.
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