Netzwerk aktuell a-t 4/2003; 34: 40

Zungenbrennen nach REMERGIL Schmelztabletten: Das Antidepressivum Mirtazapin (REMERGIL) wird neuerdings als Schmelztablette angeboten, die schnell auf der Zunge zergehen soll. Die Zwangsumstellung von den nicht mehr erhältlichen Tabletten auf die neue Zubereitung ist mit einer Preiserhöhung des ohnehin kostenträchtigen Mittels um 4% bis 11% verbunden: Bei gleichbleibenden Packungspreisen befinden sich weniger Tabletten in der Packung. Eine 50-jährige Frau berichtet ihrem Arzt, dass ihr nach Auflösen der Schmelztablette die Zunge erheblich brenne. Nach Wechsel auf die Lösung verschwinden die Beschwerden (NETZWERK-Bericht 12.759). Ein weiterer Patient klagt ebenfalls über Zungenbrennen. Die alten Tabletten bzw. die Lösung werden hingegen gut vertragen (12.764). Die US-amerikanische Gebrauchsinformation weist darauf hin, dass in klinischen Studien vor Markteinführung von Mirtazapin unter anderem Glossitis, Zungenverfärbung und Stomatitis aufgetreten seien ("Physicians' Desk Reference", 55. Aufl., Medical Economics Company Montvale, New Jersey, 2001, Seite 2290-3). Die Schmelztabletten scheinen besondere Verträglichkeitsprobleme im Mundbereich zu bergen. Entsprechende Hinweise - auch auf andere Störwirkungen im Mundbereich - fehlen in der deutschen Fachinformation von REMERGIL SOLTAB (Organon: Stand Apr. 2002).

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