leberschäden auch unter pioglitazon (actos)
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LEBERSCHÄDEN AUCH UNTER PIOGLITAZON (ACTOS)
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Der Verdacht auf einen hepatotoxischen Klasseneffekt von Glitazon-Antidiabetika erhärtet sich. Das erste Glitazon, Troglitazon (USA: REZULIN), wurde 1997 wegen Hepatotoxizität mit mindestens 63 Todesfällen weltweit vom Markt gezogen (a-t 1997; Nr. 12: 127). Auch der Nachfolger Rosiglitazon (AVANDIA) wird mit tödlichem Leberversagen in Verbindung gebracht (a-t 2000; 31: 66-7). Jetzt erscheinen drei Berichte über schwere Leberschäden in Verbindung mit dem jüngsten Glitazon-Abkömmling Pioglitazon (ACTOS):
 | fulminantes Leberversagen bei einem 78-jährigen Mann nach zweimonatiger Einnahme von täglich 30 mg. Das histologische Bild entspricht dem einer arzneimittelinduzierten Hepatitis (1). |
 | Sklerenikterus und helle Stühle bei einem 49-jährigen Mann eine Woche nach Erhöhung der sechs Monate lang eingenommenen Dosis von 30 mg auf 45 mg. Die Transaminasen sind 13fach erhöht. Die Biopsie bestätigt einen gemischten hepatozellulären/cholestatischen Leberschaden (2). |
 | Erhöhung der GPT auf das Siebeneinhalbfache der oberen Norm bei einem 77-jährigen Mann unter täglich 30 mg (3). |
Orale Antidiabetika vom Glitazontyp stufen wir seit Markteinführung als bedenklich ein. Schadeffekten wie Hepatotoxizität, lebensbedrohliche Herzinsuffizienz, Ödeme und Gewichtszunahme der ohnehin häufig übergewichtigen Patienten steht kein adäquater Nutzen gegenüber.
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1 | CHASE, M.P., YARZE, J.C.: Am. J. Gastroenterol. 2002; 97: 502-3
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2 | MAY, L.D. et al.: Ann. Intern. Med. 2002; 136: 449-52
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3 | MAEDA, K.: Ann. Intern. Med. 2001; 135: 306
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